Solarenergie im Kanton Bern: Heller Strahlen, Weniger Zahlen

Berns Solarpotenzial: Mehr Sonne als Sie denken
Stellen Sie sich die sanften Hügel des Emmentals oder die majestätischen Gipfel des Berner Oberlandes vor. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass sie in ein Sonnenlicht getaucht sind, das mit der Intensität von Madrid konkurriert. Das ist keine Übertreibung. Laut den Daten von MeteoSchweiz ist der Kanton Bern ein Kraftwerk der Sonnenenergie.
Das Mittelland, die zentrale Plateauregion des Kantons, erhält im Jahresdurchschnitt beeindruckende 1'100 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²) an Sonneneinstrahlung. Wenn man in die klarere Alpenluft des Oberlandes aufsteigt, steigt dieser Wert noch weiter an und übersteigt oft 1'200 kWh/m². Dieser Überfluss an Sonnenschein bietet eine solide Grundlage für ertragreiche Photovoltaik (PV)-Anlagen.
Um dies in die richtige Perspektive zu rücken, ist das Solarpotenzial von Bern etwa 15% grösser als das von Berlin und 10% grösser als das von Paris. Dieser klimatische Vorteil bedeutet, dass eine gut positionierte Solaranlage in Bern deutlich mehr Strom erzeugen kann als eine vergleichbare Anlage in vielen anderen europäischen Grossstädten, was sie zu einer äusserst produktiven und finanziell attraktiven Investition macht.
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Erhalten Sie ein kostenloses Solarangebot für Ihr DachVorgehensweisen bei der PV-Installation: Dach, Boden & Genehmigungen
Die Installation einer Solaranlage im Kanton Bern ist dank klarer Vorschriften ein reibungsloser Prozess. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt liegt jedoch darin, die Regeln für die verschiedenen Installationsarten und das Genehmigungsverfahren zu verstehen.
Aufdachanlagen und das Meldeverfahren
Für die überwiegende Mehrheit der Wohn- und Geschäftsgebäude ist für die Installation von Solarzellen auf dem Dach keine formelle Baugenehmigung erforderlich. Stattdessen fällt sie unter ein vereinfachtes Meldeverfahren. Gemäss Artikel 18a des Bundesgesetzes über die Raumplanung sind „ausreichend angepasste“ Solaranlagen auf Dächern bewilligungsfrei, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen:
- Sie ragen nicht wesentlich über das Dach hinaus (normalerweise nicht mehr als 20 cm).
- Sie werden als kompakte, einheitliche Fläche installiert.
- Sie beeinträchtigen keine Kultur- oder Naturdenkmäler von nationaler oder kantonaler Bedeutung.
Auch wenn Ihr Projekt genehmigungsfrei ist, sind Sie dazu verpflichtet, die lokale Baubehörde zu benachrichtigen , bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Dies geschieht oft über die kantonale eBau Online-Plattform.
Wann ist eine vollständige Baugenehmigung erforderlich?
In bestimmten Fällen ist eine vollständige Baubewilligung erforderlich:
- Geschützte Gebäude: Wenn Ihre Immobilie als schützenswertes Inventarobjekt aufgeführt ist.
- Ausgewiesene Schutzzonen: Installationen innerhalb bestimmter kantonaler oder kommunaler Schutzzonen können eine Genehmigung erfordern.
- Fassadenanlagen: Obwohl sie immer beliebter werden, ist für die Installation an Gebäudefassaden oft eine Genehmigung erforderlich, und für Hochhäuser ist eine Brandschutzprüfung obligatorisch.
Freistehende und Alpine Anlagen
Während Freiflächenanlagen für Wohnhäuser weniger üblich sind, sind sie eine Option für landwirtschaftliche oder gewerbliche Standorte mit verfügbarem Land. Die Genehmigungsverfahren für diese Anlagen sind komplexer und standortspezifisch. Im Bestreben, die Energieversorgung im Winter zu sichern, haben die Bundesregierung und der Kanton Bern vereinfachte Genehmigungsverfahren für grosse Solarkraftwerke in den Alpen eingeführt. Sie haben erkannt, dass diese Anlagen in Zeiten, in denen die Wasserkraft weniger produktiv ist, wichtige Stromerzeuger sein können.

Systemgrösse und Ertrag im Kanton Bern: Klug planen, gross bauen
In der Vergangenheit wurden Solaranlagen in Bern oft so konzipiert, dass sie dem aktuellen Stromverbrauch des Gebäudes entsprachen - so wurde der Eigenverbrauch maximiert und die Eigentümer konnten ihre Stromrechnungen senken. Da aber die Solartechnologie immer effizienter wird und sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessern, führt dieser Ansatz oft zu ungenutzten Dächern und begrenzten langfristigen Vorteilen.
Warum es in Bern sinnvoll ist, die Kapazität Ihrer Dächer voll auszunutzen
Es gibt drei überzeugende Gründe, ein System zu installieren, das das volle Solarpotenzial Ihres Daches nutzt:
1. Ihre Energieversorgung zukunftssicher machen
Solarmodule können heutzutage 30 bis 40 Jahre lang zuverlässig Strom produzieren. Das bedeutet, dass Ihre Anlage mit Blick auf langfristige Trends gebaut werden sollte. Da immer mehr Haushalte und Unternehmen in Bern auf Elektroheizungen, E-Mobilität und Smart-Geräte umsteigen, wird die Nachfrage nach Strom voraussichtlich stetig steigen. Ein System, das nur auf dem heutigen Verbrauch basiert, kann schnell unzureichend werden.
2. Spätere Nachrüstungen sind oft ineffizient
Eine spätere Kapazitätserweiterung hört sich einfach an, bedeutet aber in Wirklichkeit neue Genehmigungen, mögliche Änderungen an Ihrem Wechselrichter, zusätzliche Installationskosten (z.B. für Gerüste) und Verzögerungen. Wenn Sie die Installation von Anfang an in vollem Umfang planen, können Sie von Skaleneffekten profitieren und spätere technische und administrative Komplikationen vermeiden.
3. Neue Gesetze ermöglichen es Ihnen, überschüssigen Strom effektiver zu verkaufen
Dank Energiebeteiligungsmodellen wie der ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch), vZEV und LEG (Lokale Elektrizitätsgemeinschaft) - die auch in Bern gefördert werden - können Sie ungenutzten Solarstrom nicht nur an Ihren lokalen Energieversorger, sondern auch an Mieter, Nachbarn oder lokale Genossenschaften verkaufen. Dadurch wird Ihr Dach zu einer aktiven, einkommensschaffenden Anlage, insbesondere in Mehrfamilienhäusern oder Geschäftshäusern.
Wenn Ihr Budget begrenzt ist, gibt es flexible Lösungen
Sie können eine grosse Anlage nicht im Voraus finanzieren? In Bern bieten viele Anbieter Leasing, Stromabnahmeverträge (PPA) oder Dachmietmodelle an, bei denen Sie von Ihrer Dachfläche profitieren können, ohne selber investieren zu müssen. Diese Modelle werden im ländlichen Bern immer beliebter, wo grössere Dachflächen (z.B. auf Bauernhöfen) hohe Solarerträge bieten.
Passen Sie Ihr System an den Stromverbrauch Ihres Gebäudes an
Der rentabelste Solarstrom ist der Strom, den Sie direkt verbrauchen. Um das Beste daraus zu machen, sollten Sie Ihre Stromrechnungen des letzten Jahres prüfen oder ein Belastungsprofil bei Ihrem lokalen Energieversorger (wie die BKW oder Energie Wasser Bern) anfordern. Versuchen Sie, verbrauchsintensive Aktivitäten - wie das Aufladen von Elektrofahrzeugen oder das Erwärmen von Wasser - auf die Sonnenstunden abzustimmen.
Selbst mit Optimierung liegt der Eigenverbrauch bei Systemen ohne Batterie normalerweise bei 30%. Um eine Autarkie von 80-90% zu erreichen, müssen Sie einen Energiespeicher installieren, um den Solarstrom auch in der Nacht oder an bewölkten Tagen zu nutzen.
Kostenaufschlüsselung und reale Amortisation im Kanton Bern
Die Investition in Solarenergie ist zugänglicher denn je. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig, die Kosten und den finanziellen Ertrag zu kennen.
Typische Kostenaufschlüsselung
Die Gesamtkosten für eine schlüsselfertige PV-Anlage in der Schweiz sind zunehmend wettbewerbsfähig geworden. Für eine Standard-Dachanlage mit 10 kWp können Sie mit Investitionskosten von etwa CHF 24'000 bis CHF 32'000 vor Subventionen rechnen. Dieser Preis beinhaltet in der Regel:
- Solarmodule: Die Paneele, welche die Solarenergie einfangen.
- Wechselrichter: Das Gerät, das den Gleichstrom der Paneele in nutzbaren Wechselstrom für Ihr Haus umwandelt.
- Befestigungssystem: Das Gerüst, mit dem die Paneele auf Ihrem Dach befestigt werden.
- Installation & Arbeit: Einschliesslich Gerüstbau, Elektroarbeiten und Netzanschluss.
- Planung & Dokumentation: Technik, Melde-/Genehmigungsverfahren, Subventionsanträge und Sicherheitsberichte.
Der Einbau eines Batteriespeichers (typischerweise 8-15 kWh) kann die Anschaffungskosten um CHF 8'000 bis CHF 15'000 erhöhen.
Ein Beispiel aus der realen Welt für die Rückzahlung: Die Familie Muster
Nehmen wir die fiktive Familie Muster in einem Einfamilienhaus im Berner Mittelland als Beispiel.
- System: 10 kWp Aufdachanlage (ohne Batterie).
- Brutto Kosten: CHF 28'000.
- Staatlicher Zuschuss (Pronovo): CHF 3'600 (berechnet aus 10 kWp x CHF 360/kW).
- Kantonale/kommunale Subvention (z.B. Stadt Bern): Bis zu CHF 80/kW, insgesamt also CHF 800.
- Nettoinvestition: CHF 28'000 - CHF 3'600 - CHF 800 = CHF 23'600.
Diese Investition kann oft vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden, was weitere erhebliche Einsparungen ermöglicht.
Bei den derzeitigen Strompreisen kann die Anlage jährliche Einsparungen von über 1'800 CHF erzielen. Dies führt zu einer einfachen Amortisationszeit von etwa 10 bis 13 Jahren. Danach ist der Strom praktisch kostenlos.
Finden Sie heraus, wie Sie ohne Vorab-Investitionskosten von Ihrem Solardach profitieren können.
Erhalten Sie ein kostenloses Solarangebot für Ihr DachDarüber hinaus haben Studien immer wieder gezeigt, dass eine PV-Anlage den Marktwert einer Immobilie steigert. Und zwar oft um 4-6%, was sie zu einer Investition macht, die sich sowohl in Form von Einsparungen als auch in Form von Eigenkapital auszahlt.
Der lokale Solarmarkt: Installateure & Leuchtturmprojekte
Der Solarmarkt im Kanton Bern ist reif und wettbewerbsfähig und bietet eine grosse Auswahl an qualifizierten Installateuren und hochwertigen Komponenten.
Wie Sie den richtigen Installateur finden
Die Auswahl eines seriösen Installateurs ist der wichtigste Schritt. Verwenden Sie diese Checkliste, um potenzielle Partner zu beurteilen:
- Lokale Referenzen: Fragen Sie nach mindestens drei kürzlich abgeschlossenen Projekten im Kanton Bern, die Sie kontaktieren oder besichtigen können.
- Tier-1-Komponenten: Bestehen Sie auf eine schriftliche Bestätigung, dass sie Tier-1-Solarmodule und Wechselrichter von renommierten Herstellern verwenden werden.
- Umfassendes Angebot: Das Angebot sollte einen detaillierten Kostenvoranschlag enthalten, in dem die Kosten für Hardware, Arbeit und andere Dienstleistungen klar aufgelistet sind.
- Gewährleistungen und Garantien: Prüfen Sie die Produktgarantien (in der Regel 15-25 Jahre für Module) und die Verarbeitungsgarantie des Installateurs.
Subventionen & Förderungen: Sonnenschein in Franken verwandeln
Die Schweiz und der Kanton Bern bieten attraktive finanzielle Anreize, die die Nettokosten einer Solaranlage erheblich reduzieren.
Staatliche Einmalvergütung
Die primäre staatliche Subvention ist eine einmalige Zahlung von Pronovo, der akkreditierten Stelle für die Bearbeitung von föderalen Subventionen. Für kleine Anlagen (unter 100 kWp) wird dies als KLEIV bezeichnet. Die Sätze werden in periodisch angepasst, aber zurzeit sind sie wie folgt:
- Standard-Dachsysteme: Ein leistungsbezogener Beitrag von etwa CHF 360 pro kWp für die ersten 30 kW.
- Gebäudeintegrierte Systeme (BIPV): Eine höhere Rate von etwa CHF 400 pro kWp wird für ästhetisch integrierte Systeme angeboten.
- Es gibt zusätzliche Boni, wie zum Beispiel
- Neigungswinkelbonus
- Höhenbonus
- Parkflächenbonus
Berechnen Sie Ihre Subvention mit dem Pronovo-Rechner
Ein Antrag auf die Pronovo-Förderung kann erst gestellt werden, wenn die Anlage in Betrieb genommen und zertifiziert worden ist.
Unterstützung durch Kantone und Gemeinden
Das eigene Energieförderprogramm des Kanton Berns ergänzt die Bundeszuschüsse. Ausserdem bieten mehrere Gemeinden ihre eigenen Zuschüsse an. Zum Beispiel:
- Die Stadt Bern: Über Energie Wasser Bern (EWB) und sein Ökofondskönnen Immobilienbesitzer in der Stadt einen zusätzlichen Beitrag erhalten, der derzeit CHF 80 pro kWp für Anlagen bis zu 30 kWp beträgt oder eine Pauschale von CHF 2'400 für grössere Anlagen erhalten.
Steuerabzüge
Ein bedeutender finanzieller Vorteil ist die Möglichkeit, in den meisten Kantonen, so auch in Bern, die gesamten Investitionskosten für eine neue Photovoltaikanlage vom steuerbaren Einkommen abzuziehen. Dieser einmalige Abzug kann zu einer Steuerersparnis von Tausenden von Franken führen und wirkt damit wie eine grosse Subvention.
Tarife, Einspeisung und Netzmessung
Für die Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage ist es von grundlegender Bedeutung, zu verstehen, wie Ihr Strom abgerechnet und Sie für Ihre Solarexporte entschädigt werden.
Die Struktur Ihrer Stromrechnung
Ihr Stromtarif setzt sich aus drei Hauptbestandteilen zusammen:
- Energie-Tarif: Die Kosten für den eigentlichen Strom.
- Tarif für die Netznutzung: Die Gebühr für die Nutzung der lokalen und nationalen Netzinfrastruktur zum Transport des Stroms.
- Steuern und Abgaben: Verschiedene kommunale und staatliche Gebühren.
Wenn Sie Ihren Solarstrom selbst verbrauchen, vermeiden Sie alle drei dieser Kosten. Wenn Sie Strom exportieren, werden Sie nur für den Energiewert entschädigt, nicht aber für die Netzgebühren oder Steuern. Deshalb ist eine selbst verbrauchte kWh wesentlich wertvoller als eine exportierte kWh.
Einspeisevergütungen in Bern
Jeder Energieversorger legt seine eigene Einspeisevergütung für den überschüssigen Solarstrom fest, den Sie ins Netz einspeisen. Diese Tarife können variieren.
- BKW: Als eines der grössten Versorgungsunternehmen des Kantons hat die BKW ihre Einspeisetarife angepasst. Ab Mitte 2024 erhöht sie die Vergütung für Herkunftsnachweise (HKN) auf 3,5 Rp./kWh, zusätzlich zum Marktpreis für die Energie.
- Energie Wasser Bern (EWB): Die EWB hat für das Jahr 2025 eine Mindesteinspeisevergütung von 14.8 Rp./kWh festgelegt, was besonders hoch ist und die Rentabilität von Solaranlagen in der Stadt unterstützt. Werden dem EWB die Herkunftsnachweise (HKN) vorgelegt, wird eine zusätzliche Vergütung zu Marktpreisen gezahlt.
Wichtiger Hinweis: Die Schweiz führt kein "Net-Metering" durch, bei dem sich der Zähler rückwärts dreht. Stattdessen werden Verbrauch und Einspeisung getrennt gemessen, und Sie erhalten eine Rechnung für das, was Sie aus dem Netz beziehen, und eine Zahlung für das, was Sie einspeisen.
Solar-Vertragsmodelle in Bern: Eigentum, Leasing und mehr
Egal, ob Sie in der Stadt Bern, im Oberland oder auf dem Land leben, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, von der Solarenergie zu profitieren - ohne dass Sie selbst eine Anlage finanzieren müssen. Vom traditionellen Eigentum bis hin zu gemeinsamen Investitionsmodellen - hier erfahren Sie, wie Sie sich im Kanton Bern an der Energiewende beteiligen können:
1. Vollständiger Besitz
Dies ist der häufigste Ansatz für Hausbesitzer in ganz Bern. Sie kaufen die Anlage direkt und profitieren von allen verfügbaren Subventionen des Bundes und des Kantons, Einspeisevergütungen und Energieeinsparungen. Während der Lebensdauer des Systems bringt der Besitz in der Regel die höchste finanzielle Rendite.
• Am besten geeignet für: Eigentümer von Einfamilienhäusern oder Geschäftsgebäuden mit ausreichendem Kapital oder Zugang zu Finanzierung.
2. Leasing-Modell
Bei diesem Pachtmodell installiert ein Solaranbieter die Anlage auf Ihrem Dach und ist deren Eigentümer. Sie zahlen eine monatliche Pachtgebühr für die Nutzung des Stroms, oft ohne jegliche Vorlaufkosten. Der Installateur behält in der Regel die Subventionen und Einspeisevergütungen. Bei einigen Leasingverträgen haben Sie die Möglichkeit, die Anlage nach einigen Jahren zu einem Restwert zu kaufen.
- Am besten geeignet für: Budgetbewusste Hausbesitzer, die ohne grosse Vorabinvestitionen auf Solarenergie umsteigen möchten.
3. Stromabnahmevertrag (PPA)
Im Rahmen eines PPA baut und wartet der Solaranbieter die Anlage und verkauft Ihnen den erzeugten Strom zu einem festen Tarif, der in der Regel niedriger ist als Ihr aktueller Netztarif. Dieses Modell erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Gebäuden im Miteigentum (STWEG), Mehrfamilienhäusern oder landwirtschaftlichen Anwesen in Bern, wo eine gemeinsame Finanzierung kompliziert wäre.
- Am besten geeignet für: Gebäude mit mehreren Mietern, Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe, die einen risikoarmen Zugang zur Solarenergie suchen.
4. Dachvermietung
Wenn Sie ein grosses Dach besitzen, das Sie nicht für Ihre eigene Energieversorgung benötigen, können Sie es an einen Drittanbieter verpachten. Dieser baut und betreibt die PV-Anlage, verkauft den Strom extern und zahlt Ihnen eine Dachmiete für die Nutzung Ihres Daches. Dieses Modell erfordert keine Investitionen Ihrerseits und eignet sich besonders gut für ländliche Berner Liegenschaften, wie Scheunen oder Lagerhäuser.
- Am besten geeignet für: Eigentümer von ungenutzten oder übergrossen Dächern, die ein passives Einkommen erzielen möchten.
5. Hybride Modelle
In Bern gewinnen Gemeinschaftsenergieprojekte und Hybridmodelle an Zugkraft. Bei einigen Anbietern können Sie die Dachmiete mit einer Teilinvestition kombinieren, d.h. Sie können sowohl eine feste Miete als auch einen Anteil am Gewinn aus dem Stromverkauf erhalten.
- Am besten geeignet für: Immobilieneigentümer und Kommunen, die eine flexible Beteiligung mit skalierbarer finanzieller Rendite suchen.
Ihr 7-stufiger Plan zu einer Berner PV-Anlage
Vom ersten Gedanken bis zur Erzeugung Ihres eigenen sauberen Stroms lässt sich der Prozess in sieben klare Schritte unterteilen. Ein erfahrener Installateur wird Sie durch diese Reise führen, die normalerweise 8-12 Wochen dauert.
- Ersteinschätzung & Beratung: Wenden Sie sich an einen zertifizierten Installateur für eine kostenlose und unverbindliche Dachbeurteilung. Er wird die Eignung Ihres Daches (Ausrichtung, Beschattung, Zustand) analysieren und Ihren Energiebedarf ausarbeiten.
- Angebot & Auswahl des Installateurs: Sie erhalten ein detailliertes, aufgeschlüsseltes Angebot. Es ist ratsam, 2-3 Kostenvoranschläge einzuholen, um die Angebote zu vergleichen, aber geben Sie der Qualität und dem guten Ruf Vorrang vor dem niedrigsten Preis.
- Vertrag & Finanzierung: Sobald Sie einen Installateur ausgewählt haben, unterzeichnen Sie einen Vertrag. Dies ist auch der Zeitpunkt, um eine eventuelle Finanzierung abzuschliessen.
- Offizielle Meldung und Netzanschlussgesuch: Ihr Installateur kümmert sich um die notwendigen Formalitäten, wie das Einreichen des Meldeformulars bei Ihrer Gemeinde über die eBau-Plattform und des Netzanschlussgesuchs bei Ihrem Energieversorger (z.B. BKW, ewb).
- Installation: Die physische Installation geht überraschend schnell. Ein Team stellt ein Gerüst auf und montiert die Paneele und den Wechselrichter in der Regel innerhalb von 2-3 Tagen bei einem kleineren Haussystem.
- Netzanschluss & Inspektion: Nach der Installation ersetzt das Versorgungsunternehmen Ihren alten Zähler durch einen Smart-Zähler, der sowohl den Verbrauch als auch die Einspeisung misst. Eine abschliessende Sicherheitsinspektion (SiNa) wird durchgeführt, um zu bestätigen, dass das System sicher und konform ist.
- Inbetriebnahme & Monitoring: Mit dem Umlegen eines Schalters geht Ihr System in Betrieb! Ihr Installateur wird Ihnen Zugang zu einem Überwachungsportal oder einer App verschaffen, über die Sie Ihre Energieproduktion und Ihren Verbrauch in Echtzeit verfolgen können. Vergessen Sie nicht, in dieser Phase Ihre Unterlagen für den staatlichen Zuschuss bei Pronovo einzureichen.
Fazit - Wie Sie das Beste aus der PV in Bern machen
Die Ära der Solarenergie im Kanton Bern ist keine ferne Vision mehr, sondern eine aktuelle finanzielle und ökologische Realität. Dank der aussergewöhnlichen Sonneneinstrahlung, der starken staatlichen und kantonalen Förderungen und der wirtschaftlichen Logik steigender Strompreise hat sich die Installation einer Photovoltaikanlage von einem ökologischen Statement zu einer der klügsten Investitionen entwickelt, die ein Immobilienbesitzer tätigen kann.
Die Zukunft der Solarenergie in Bern ist noch vielversprechender. Am Horizont zeichnen sich bahnbrechende Entwicklungen ab:
- Lokale Energiegemeinschaften (ZEV): Das neue Stromgesetz vereinfacht die Bildung von Selbstverbrauchsgemeinschaften (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch), die es Nachbarn ermöglichen, Solarstrom gemeinsam zu nutzen, Netzgebühren zu umgehen und die Effizienz drastisch zu steigern. Virtuelle ZEVs (vZEV), die ab Januar 2025 möglich sind, vereinfachen dies weiter, indem sie die bestehende Netzinfrastruktur nutzen.
- Agrivoltaik: Pilotprojekte in Regionen wie dem Emmental beweisen, dass Landwirtschaft und Solarenergie nebeneinander bestehen können. Die Paneele spenden Schatten für die Pflanzen und erzeugen gleichzeitig Strom.
- Vehicle-to-Grid (V2G): Bald wird Ihr Elektrofahrzeug nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch als Haushaltsbatterie dienen, die in Spitzenzeiten Energie in Ihr Haus zurückspeist, um die Kosten weiter zu senken.
Ihr Dach ist ein unzureichend genutztes Gut, das darauf wartet, in ein persönliches Kraftwerk und ein Zentrum des Profits verwandelt zu werden. Der erste Schritt ist einfach: Bitten Sie einen Swissolar-zertifizierten Installateur um eine kostenlose Beurteilung. In nur wenigen Monaten könnten Sie nicht nur mit der Berner Sonne aufwachen, sondern auch mit dem ruhigen, befriedigenden Wissen, dass jeder Lichtstrahl Ihre Zukunft erhellt und Ihre Kosten senkt.
Sind Sie bereit, loszulegen? Ganz gleich, ob Sie das System kaufen oder einfach Ihr Dach für passives Einkommen vermieten möchten, Solergy kann Ihnen dabei weiterhelfen.
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